„Wir waren neugierige Jungens und gingen los, um zu schauen“, erinnert sich Marian S., der nicht weit entfernt von Bełżec wohnte. Auf dem Areal der ehemaligen Mordstätte sieht er „Haare, Hände, Finger, ganze Köpfe. Ein unglaublicher Gestank, wenn man auf das Gelände kam. Ich sah eine Grube, sie haben gerade eine Leiche herausgezogen, der Körper […]
Schlagwort: Konzentrationslager
Der lange Weg zu Jeanette und Hans-Josef Gutmann
Eine deutsche Familiengeschichte, erzählt von Elke Tischer und Hans-Joachim Gutman. In Mühlheim lebte die jüdische Familie Gutmann. Die Mutter Jeanette mit ihren drei Söhnen Hans-Josef, Fritz und Kurt. Der Vater war 1928 verstorben. Nach 1933 versuchte die Mutter ihre Söhne vor der Verfolgung in Sicherheit zu bringen. Zunächst fand Fritz den Weg nach Großbritannien. Im […]
Die Tage waren voller Todesangst und sterben – Lesung aus dem Bericht „Bełżec“
Bis zum heutigen Tag sind nur drei Männer bekannt, denen die Flucht aus der Mordstätte Belzec gelang und die das Kriegsende erlebten: Chaim Hirszman, Israel Spira und Rudolf Reder. Bereits 1946 veröffentlichte die Zentrale Jüdische Historische Kommission in Krakau den Bericht „Bełżec“ von Rudolf Reder über die Monate, die er dort verbringen musste. Es gibt […]
Belzec/Bełżec: Mordstätte – Museum – Ort
Vortrag und Gespräch mit Ewa Koper, Mitarbeiterin des Museums in Bełżec. 2024 begeht das Museum in Bełżec sein 20-Jähriges Bestehen. Ewa Koper arbeitet dort seit 2008 und leitet die pädagogische Abteilung. In ihrem Beitrag wird sie die Geschichte der Mordstätte nachzeichnen und berichten, dass es viele Jahre gedauert hat, bis 1965 endlich eine Gedenkstätte eingerichtet […]
Jedes Opfer hat einen Namen – Zum Gedenken an die Opfer der „Aktion Reinhardt“
Auf dem obigen Foto sind von rechts nach links Sucia Hofert, Rozia Susskind, Pepka Weitz und Suzia Wein zu sehen. Sie haben sich im Januar 1941 in Kolbuszowa fotografieren lassen. Auf der Rückseite des Fotos wurde vermerkt: „Die Gegenwart ist dunkel und trostlos, aber lass uns glauben, dass die Zukunft in Palästina schön sein wird. […]
Screening: Landscapes of Resistance
Sonja (97) war eine der ersten Frauen, die sich im 2. WK den Partisan:innen in Jugoslawien anschloss. Inspiriert durch die revolutionären Bücher, die sie von einem Klassenkameraden in der Schule erhielt, trat sie Ende der 1930er Jahre der kommunistischen und antifaschistischen Organisation bei und wurde 1941 Partisanin im von Deutschland besetzten Serbien. Schließlich wurde sie […]
Ausstellung „Im Schatten von Auschwitz“
Anlässlich des 9. November wenden wir den Blick an diejenigen Orte der Vernichtung, die im Erinnerungsgedächtnis wenig verankert sind und Aufmerksamkeit finden. Mark Mühlhaus fotografierte Erinnerungsorte und Gedenkstätten nationalsozialistischer Verbrechen in Polen, Belarus und der Ukraine. […]
Leben im Ghetto Theresienstadt
«Dass es ‚Geschlecht‘ oder ‚Klasse‘ nicht einfach so gibt, sondern die Kategorien menschengemacht sind, können wir an der Gesellschaft Theresienstadts sehen.» (Anna Hájková) Theresienstadt – der Ort unweit von Prag entfernt ist vielen ein Begriff. Er steht für die menschenverachtende Politik der Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten. Diese richteten vor 80 Jahren, im November 1941, in Terezin […]
Anekdoten zur Verlagsgeschichte – Verbrennt mich!
1933: Am 10. Mai werden im ganzen Reich Bücher verbrannt. Wolfgang Herrman, Berliner Bibliothekar, arbeitet seit langem an einer schwarzen Liste an Literatur, die ausgesondert werden soll. Die Deutsche Studentenschaft nutzt diese für ihre „Aktion wider den undeutschen Geist“ und verbrennt sozialistische, kommunistische und vermeintlich jüdische Literatur, etwa die Bücher von Erich Kästner, Klaus und […]
Die KPD als „Partei der Arbeitermoerder“?
Paris: In Die Zukunft erscheint der Aufruf „Heraus aus der Partei der Arbeitermoerder!“ Darin heisst es: „Hitler verfolgte und verfolgt heute wie 1933 nach dem Reichstagsbrand die Kommunisten in Deutschland mit Zuchthaus, Konzentrationslager und Handbeil (…). Aber nicht weniger grausam wuetete Stalin gegen die Kommunistische Partei und ihre Funktionaere, die das ‚Glueck‘ hatten, nach Russland berufen […]