Die konservative Anti-Hitler-Opposition sammelt sich in der Deutschen Freiheitspartei

17. Februar 1937
chronik  

Paris: Anfang 1937 bildet sich die Deutsche Freiheitspartei (DFP) als Sammelbecken der konservativen bis deutschnationalen Anti-Hitler-Opposition. Ihr erstes Flugblatt veröffentlicht die Pariser Tageszeitung am 17. Februar. Mit Otto Klepper, Carl Spiecker und seinen Verbindungen ins kirchliche Lager (Pater Muckermann als Herausgeber von Der Deutsche Weg und Praelat Poels) werden bis 1939, hierin maßgeblich von MÜNZENBERG unterstützt, die im Deutschen Reich verteilten Freiheitsbriefe herausgegeben.

Das selbstgesteckte Ziel besteht darin, „Deutschland zu dienen, (und) nur ein Glück im Leben (zu) kennen: dem deutschen Volke zu helfen, und (…) nur ein Ziel (zu) erstreben, die Freiheit zu erkämpfen!“ Der Sozialist und MÜNZENBERG-Freund in Eupen, Karl Emonts, dient als Schaltstation an der deutsch-belgischen Grenze. Mit den Mitteln der Denunziation, Kriminalisierung und Veröffentlichung von Kontaktadressen versucht die KPD, die Tätigkeit der DFP zu unterbinden, allerdings ohne Erfolg. Der Literaturwissenschaftler Dieter Schiller führt dazu aus: „MÜNZENBERG arbeitete in der Leitung der DFP neben bürgerlichen Konservativen wie Otto Klepper (ehemaliger preußischer Finanzminister) und Dr. Carl Spiecker (ehemaliger Pressechef von Heinrich Brüning). Er begann mit Jacob Walcher, dem hauptamtlichen Sekretär der Auslandsstelle der SAP (Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands) enger zusammenzuarbeiten, eine Partei, die von der KPD hart bekämpft wurde.“