Willi Münzenberg und das „Zukunft“-Netzwerk unterstützen die 9. Kompagnie der internierten Spanienkämpfer

Anfang Juni 1939
chronik  

Lager Gurs: Nach der Zusammenlegung der Spanienkämpfer im Internierungslager Gurs wird der Sprecher der multinationalen Kompanie, Werner Schmidt, von der Lagerleitung als Gestapo-Agent diffamiert und die 9. Kompagnie beschuldigt, die Heimfahrt der Spanienkämpfer zurück in das nationalsozialistische Deutschland zu organisieren.

Trotz dieser Hetze gegen angeblich „faschistisch trotzkistische Elemente“ treten weitere Insassen in die 9. Kompagnie ein; Anfang Juni 1939 gehören ihr 170 Personen an. Darunter sind 110 Deutsche und zehn Österreicher. Sie werden von der MÜNZENBERGschen Zeitung Die Zukunft gegen die Diffamierungen unterstützt. Beim französischen Kommandanten stellt die 9. Kompagnie den Antrag, sie aus dem internationalen Block („îlot“) zu entfernen. Am 3. Juli 1939 bezog sie ihr neues „îlot“, wo sich ihr eine Gruppe von 150 italienischen Spanienkämpfern anschließt, zumeist Anarchisten und Mitglieder der Widerstandsgruppe Giustizia e Libertà.