Willi Münzenberg opponiert gegen den „Versöhnungsaufruf“ der KPD. Die KPD-Führung strukturiert sich um

07. Januar 1937
chronik  

Moskau: Wilhelm Pieck berichtet von der Ankunft Walter Ulbrichts, Herbert Wehners und fälschlicherweise auch Willi MÜNZENBERGs in Moskau zur Aussprache über Parteiarbeit und Differenzen der Auslandsleitung wegen des „Versöhnungsaufrufes“. Ulbricht hatte die Veröffentlichung eines Aufrufs des ZK der KPD an die „nationalsozialistischen Volksgenossen“ zur Versöhnung „des Volkes gegen die Macht der dreitausend Millionäre“ durchgesetzt, der Mitte Oktober erschien und der u.a. von MÜNZENBERG scharf abgelehnt wird. Die Beschlüsse des Sekretariats umfassen die Verlegung der Auslandsleitung der KPD von Prag nach Paris, die Liquidierung des Politbüros und Schaffung eines Sekretariats von vier Genossen (Ulbricht, Franz Dahlem, [N.N.], [N.N.]), das Ausscheiden von Herbert Wehner und Anton Ackermann aus der Leitung sowie die Untersuchung von Beschuldigungen, die Erich Birkenhauer und MÜNZENBERG gegen Wehner erhoben hatten.