Rotes Licht – Jugoslawische Partisanenfotografie. Bilder einer sozialen Bewegung

27. Juni 2022, 19:00 - 03. August 2022
ausstellung  

Ausstellung mit Fotografien aus dem gleichnamigen Buch von Davor Konjikušić.

In Zeiten des Krieges bekommen Fotografien plötzlich eine starke Rolle. Sie sind Dokumentation und Propaganda zugleich. Sie werden benutzt, um ganz unterschiedliche Ziele zu erreichen. Zu informieren, zu beeinflussen, zu überzeugen, zu verfälschen, die Liste ließe sich erweitern.

Fotografie spielt in politischen Konflikten und Revolutionen, einschließlich der jugoslawischen Partisanenbewegung, eine zentrale und bedeutende Rolle, so der Autor. Wir müssen uns von der Annahme ihre Unvoreingenommenheit lösen, denn es ist auch der Fotografie geschuldet, dass politische Konflikte gegenwärtig mehr denn je auf repräsentativer Ebene stattfinden.

Die Fotografien der jugoslawischen Partisanen und Partisaninnen machen aber Mut. Denn sie zeigen die Geschichte einer Bewegung, der es gelungen ist, unter widrigsten Umständen ein neues System aufzubauen. Sie dokumentieren ihre Kämpfe und Widersprüche. Diese Fotografien erzählen die Geschichte eines siegreichen Kampfes gegen einen übermächtigen Gegner und des Erreichens von Idealen wie Bratstvo i jedinstvo ‒ Brüderlichkeit und Einheit – einer zentralen Losung des jugoslawischen Partisanenkampfes.

Die zentrale Stellung, die Fotografien heutzutage in politischen und sozialen Konflikten einnehmen, wirft die Frage nach ihrem Potential auf, die öffentliche Meinung zu verändern, neue Bereiche für den gesellschaftlichen Diskurs zu öffnen und globale Solidarität zu fördern. Im Grenzbereich von Kunst, Propaganda und Zeitzeugnis nahmen sie bei den jugoslawischen Partisanen verschiedene Rollen ein, und waren bei weitem nicht monofunktional – ihre Relevanz als politisches Massenmedium hat sich mit dem technologischen Fortschritt nur verstärkt.

Die Ausstellungseröffnung findet am 27. Juni 2022 um 19 Uhr im Foyer des FMP1 statt. Neben Sekt und Selters gibt es eine kurze Einführung durch Anika Taschke (Referentin Neonazismus und Strukturen / Ideologien der Ungleichwertigkeit) und Krunoslav Stojaković (Büroleiter Büro Belgrad). Weitere Begleitveranstaltung werden in Kürze veröffentlicht.

Eine Ausstellung in Koopertation mit der Rosa Luxemburg Stiftung und des Münzenberg Forums Berlin.

Eine Pressemappe über die Ausstellung ist hier zu finden.

Location

Foyer, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

Partner / Veranstalter

Muenzenberg Forum Berlin

Rosa Luxemburg Stiftung

Kontakt

info@muezenbergforum.de