No Words of Warmth / Keine wärmenden Worte ist eine spannende und vielschichtige (multimediale) Ausstellung von Sarai Meyron. Das Münzenberg Forum präsentiert im August und September 2022 Meyrons erste Solo-Ausstellung in Berlin und die Premiere ihres neuen gleichnamigen Buches.

In dem multimedialen Kunstbuchprojekt und der Audioinstallation No Words of Warmth / Keine wärmenden Worte reflektiert Sarai Meyron das zeitgenössische jüdische Leben in Deutschland aus der eigenen Perspektive. Dabei setzt sie sich mit ihrer persönlichen und der kollektiven jüdischen Vergangenheit auseinander.

Die Videoinstallation Breathing Archive; the Body as Heritage aktiviert Bilder aus dem Familienarchiv von Sarai Meyron durch Klänge. Die Fotografien wurden zwischen 1930-1960 in Deutschland und der Schweiz aufgenommen. Die Töne bringen die Betrachter:innen in die Gegenwart, denn der Klang des Atems vermischt sich mit der israelischen Luftschutzsirene, die die Bürger:innen auffordert, Schutz zu suchen. Dieselbe Sirene erinnert in Israel am Holocaust-Tag und am Gedenktag an die gefallenen israelischen Soldat:innen. Die Verbindung von Klängen und Bildern aus dem persönlichen Archiv der Künstlerin hinterfragt kritisch die Politisierung des Holocaust-Gedenkens.

Der kritische Ansatz durchzieht die Ausstellung aus Fotos und Collagen. So zeigt die Künstlerin beispielsweise Dokumente der Wiedergutmachung, statt sich auf die Erlebnisse ihrer Großmutter zu konzentrieren. Diese Dokumente zeigen nicht nur die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Individuen, sondern auch einen berührenden Widerstand gegen die antisemitischen bürokratischen Ämter, die für die Wiedergutmachung zuständig waren.

Mit einem multimedialen Ansatz aus Audio, Collage, Video und Text, der für Meyrons künstlerische Praxis charakteristisch ist, zeigt diese Ausstellung Perspektiven aus Vergangenheit und Gegenwart auf die miteinander verbundene Diskussionskultur in Deutschland und Israel, sowie einen persönlichen Blick auf die Kämpfe, die man als Bürger:in und Ausländer:in in beiden Ländern führen muss.

Die Ausstellung eröffnet  am 13.8.2022 mit der Vorführung von Liebe bis 120, einem Film in Arbeit von Sharon Ryba-Kahn, und einer Podiumsdiskussion zwischen den beiden Künstlerinnen.  In “Liebe bis 120” welches der Arbeitstitel ist,  geht es um drei Schoahüberlebende die in einem betreuten Wohnheim in Israel leben. Wir bewegen uns zwischen  ihren Erinnerungen und ihrem jetzigen Leben und dessen was Liebe bedeutet.

Ausstellungszeitraum: 13.08. – 28.09.2022
Öffnungszeiten: Di-So: 10-20 Uhr
Pressemappe-No Words of Warmth

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Muenzenberg Forum Berlin

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Kontakt: Andreas Krämer
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