Willi Münzenberg übernimmt den Neuen Deutschen Verlag

14. November 1924
chronik  

Berlin. Der Neue Deutsche Verlag wird auf den persönlich haftenden Gesellschafter Willi MÜNZENBERG umgeschrieben. Das Unternehmen bot ihm Rechtsanwalt Felix Halle an. MÜNZENBERG und seine Lebensgefährtin Babette GROSS (als Geschäftsführerin) bauen es zum Kernstück des Mediengeflechts um die Internationale Arbeiterhilfe aus. Neben Malik wird es zum bedeutendsten linken Literaturverlag der Weimarer Republik. Die bekannteste Publikation ist 1929 Kurt Tucholsky: Deutschland, Deutschland über alles. Ein Bilderbuch, montiert von John Heartfield. Eine seiner ersten Buchveröffentlichungen (Larissa Reisner: Hamburg auf den Barrikaden) wird zum Gegenstand von Verbotsverfahren. Ein wichtiges Motto des Verlages lautet: „Für den Arbeiter – mit den Intellektuellen – gegen den gemeinsamen Feind.“