Münzenberg und die Intellektuellen
Kurt Tucholsky, Albert Einstein, Georg Grosz. Wie kein zweiter verstand es Willi Münzenberg Intellektuelle für seine Kampagnen und Aktionen zu gewinnen. Ein neuerschienes Buch von Dieter Schiller zeichnet diesen undoktrinären Weg Münzenbergs nach.
„Ein geborener Menschenführer“ sei Willi Münzenberg gewesen, schreibt Arthur Koestler in seinen Erinnerungen. Seine Fähigkeit, innovative Leute als Mitarbeiter um sich zu scharen und namhafte Intellektuelle für seine Aktionen gegen Imperialismus, Krieg und Faschismus zu gewinnen, ist Legende. Die Namen sind vielzählig und lesen sich wie das who is who der linken Intelligenzija der 1920er und 1930er Jahre.
Dieter Schiller zeichnet am Beispiel des Umgangs mit deutschen Intellektuellen den Weg dieses undoktrinären, doch lange parteitreuen Kommunisten Münzenberg nach. Es ist der Weg vom bekannten Propagandisten der Komintern zum geschmähten Parteioppositionellen, der Weg vom Anhänger Stalins zum demokratischen Sozialisten.
Das Buch Willi Münzenberg und sein Umgang mit deutschen Intellektuellen ist frisch erschienen im Verlag Edition Schwarzdruck.