Anekdoten zur Verlagsgeschichte – Importschlager Sowjetliteratur

04. Mai 2017

1924: Zum Beginn der Goldenen Zwanziger Jahre weckt das postrevolutionäre Russland das Interesse vieler Leserinnen und Leser. Neben Reiseberichten publiziert der Malik Verlag zahlreiche sowjetische Autoren.

 

Maxim Gorki ist wohl der prominenteste Vertreter, gilt er doch bereits zu Lebzeiten als Klassiker. Wieland Herzfelde widmet dem Autoren eine umfangreiche Gesamtausgabe seiner gesammelten Werke in 17 Bänden. Sie tragen nicht nur zur „Gorki-Renaissance“ bei, sondern verbessern die Reputation des Verlages erheblich.

Ilja Ehrenburg ließ seine Bücher ebenfalls in Deutschland über den Malik Verlag vertreiben. Mit ihm war das Verhältnis so eng, dass Herzfelde direkt aus dem Manuskript übersetzen konnte und nicht erst auf die russische Erscheinung warten musste. Auch Alexandra Kollontai, erste Frau im revolutionären sowjetischen Kabinett sowie erste weibliche Diplomatin, publizierte ihren Band „Wege der Liebe“, ein Roman über die gesellschaftliche Rolle der Frau, bei Herzfelde.

Bis zur Machtergreifung durch Hitler erscheinen 15 sowjetische Autoren bei Malik, unter anderem Isaak Babel, Alexander Block, Wera Figner, Wladimir Majakowski, Lydia Sejfullina, Leo Trotzki und Leo N. Tolstoi.