Anekdoten zur Verlagsgeschichte – Das letzte Malik Buch

12. Mai 2017

1934: Schon lange sind Wieland Herzfelde, John Heartfield und Bertolt Brecht miteinander bekannt und befreundet. Brecht, der während der Weimarer Republik hauptsächlich beim Kiepenheuer-Verlag publiziert, möchte zusammen mit Herzfelde eine mehrbändige Gesamtausgabe bei Malik herausbringen.

Geplant sind zunächst drei Bände, wovon die ersten beiden 1938 im Prager Exil erscheinen. Enthalten sind die unter anderem die legendäre „Dreigroschenoper“ (in Band 1) und „Die Mutter“ (in Band 2). Die Gesamtausgabe wird auf vier Bände erweitert. Jedoch verhindert der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in die Tschechoslowakei deren Fertigstellung.

Ruth Berlau, langjährige Mitarbeiterin von Brecht und befasst mit der Korrektur der Svendborger Gedichte, lässt diese auf eigene Kosten in Kopenhagen drucken. Statt sich selbst als Herausgeberin zu benennen, nutzt sie das Signet des Malik Verlages. So wurden die Svendborger Gedichte von Bertolt Brecht die letzte Neuerscheinung des Verlages.