Deutsch-Französische Sondernummer von „Die Zukunft“: „150 Jahre nach der Grossen [französischen] Revolution. Bekenntnis und Aufgabe“.

30. Juni 1939
chronik  

Paris: Vom 26. Mai 1939 an erschien Die Zukunft bis zum Beginn des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht als Organ der Deutsch-Französischen Union, unter Beibehaltung des Untertitels „Ein neues Deutschland! Ein neues Europa!“. Am 30. Juni 1939 wird eine Sondernummer publiziert unter dem Leitspruch „150 Jahre nach der Grossen  [französischen] Revolution. Bekenntnis und Aufgabe“ mit Beiträgen des franzöischen Kammerpräsidenten Edouard Herriot, Emmanuel Mounier, Jan Heger, Kurt Kersten u.a. Die Union erhält grossen Zulauf, besonders von französischen Abgeordneten der Nationalversammlung, Vertretern des Geisteslebens und Journalisten, von französischer Seite u.a. Joseph Paul Boncour, Léon Blum, Yvon Delbos, Julien Benda, Georges Duhamel und Ernest Pezet, von deutscher Seite Thomas Mann, Alfred Döblin, Walter Mehring, Hubertus Prinz zu Löwenstein. Trotzdem blieb diese letzte antifaschistische europäische Initiative vor Ausbruch des Weltkriegs weitgehend unbekannt und unerforscht, die trotz ihrer kurzen Existenz ein beeindruckendes, in der „Mitternacht des Jahrhunderts“ gebautes Gemeinschaftswerk darstellt. Ihr Ziel war es,  „(…) auch wenn der Krieg unvermeidlich sein sollte (…) all ihre Anstrengungen auf die Gründung eines politisch geeinten und föderativ gegliederten Europa zu richten und auf die Organisation einer wirklich übernationalen, mit der Verteidigung der Demokratie beauftragten Macht.“ (Zukunft, 19.5.1939)