Anekdoten zur Verlagsgeschichte – Kurt Tucholsky und der Malik Verlag

14. April 2017

1931: Der Malik Verlag publizierte das Buch „Die Traumfabrik“ von Ilja Ehrenburg. Das Cover des Werkes ist goldverziert und lässt Kurt Tucholsky in der Weltbühne ins schwärmen kommen: „Wenn ich nicht Peter Panter wäre, möchte ich Buchumschlag im Malik-Verlag sein. Dieser John Heartfield ist wirklich ein kleines Weltwunder. Was fällt ihm alles ein! Was macht er für bezaubernde Dinge. Eine seiner Fotomontagen habe ich mir rahmen lassen, und aufbewahren möchte man sich beinah alle. Der Umschlag der ›Traumfabrik‹ von Ilja Ehrenburg sieht aus wie eine vergoldete Keksbüchse. Da sich die deutschen Bücher noch nicht wie die französischen zu einem einheitlichen Gewande aufgeschwungen haben, muß gesagt werden: bei Maliks werden sie am besten angezogen.“

Viele Malik-Bücher bestachen durch ihre hervorrangende Buchcover-Gestaltung. Gerade die Arbeiten von John Heartfield waren eigene Kunstwerke und verliehen den Büchern einen agitatorischen Wert, der sich auch von der Masse der Publikationen anderer Verlage abhob. Die Bruder Herzfelde und Heartfield meinten hierzu: „Denn wir sagten uns, auch wer nicht kauft, soll allein durch den Anblick im Sinne des Buches beeinflußt werden.“ Am Ende waren die Bücher so gut gestaltet, dass mancher Buchhändler nur den Schutzumschlag bestellte.