Willi Münzenberg erwartet Hilfe von Dimitrov, „so wie ich sie für dich durch mein Handeln und den Gegenprozeß vom Herbst 1933 abgetrotzt habe“

15. Dezember 1938
chronik  

Paris / Moskau: Zur vollen Aufklärung der gegen ihn gerichteten Anklagen und Diffamierungen fordert MÜNZENBERG in einem Brief an Dimitrov, seine engsten Mitarbeiter Louis Dolivet, Martha Staschek, Hans Schulz, Fritz Granzow und Else Lange anzuhören. Auch Rudolf Breitscheid, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Professor Marek, Emil Gumbel, George Bernhard und Max Braun soll gestattet werden, sich zum Fall zu äußern.

Darüber hinaus verlangt MÜNZENBERG Einsicht in die angefertigten Dossiers. In gutem Glauben hängt er die persönliche Note an: „Ich zweifle nicht daran, daß du mir hilfst, mir zumindest annähernd eine Verteidigung zu ermöglichen, so wie ich sie für dich durch mein Handeln und den Gegenprozeß vom Herbst 1933 abgetrotzt habe, während deines Leipziger Prozesses.“