Willi Münzenberg soll zur Reise nach Moskau überredet werden

17. Dezember 1936
chronik  

Paris / Moskau: Bohumil Smeral berichtet über seine erste Unterredung mit MÜNZENBERG nach seiner Ankunft in Paris. MÜNZENBERG habe versucht, seine Abreise nach Moskau wegzureden:

„Bei dieser Besprechung habe ich den Eindruck gehabt, dass er ungefähr Mitte Jänner fahren koennte. Bei der Abreise wollte er Euch telegraphieren, dass seiner Meinung nach durch diese Reise seine Arbeit im Westen für sehr lange Zeit unmöglich wird. Bei seiner letzten Abwesenheit bei Euch stand über ihn in der hiesigen Presse, dass er in M.(oskau) verhaftet ist. Solche Kampagne wird sich seiner Meinung nach wahrscheinlich wiederholen. Ich habe die Meinung ausgesprochen, es sei nicht zweckmäßig dieses zu telegraphieren, er koenne das nach Ankunft bei Euch mündlich sagen. Nach kurzer Überlegung hat Willi erklärt, dass er meinen Standpunkt für richtig hält. Eben heute hat Willi begonnen mich über die hiesige Lage dadurch (zu) informieren, dass er mir (…) ausführliche Informationen über die in allen von ihm geleiteten oder koordinierten Organen angestellten Menschen gab. Dabei hat er schon die Resultate der letzten Prüfung der hiesigen Kader berücksichtigt. Ich werde Euch wahrscheinlich bald über einige Änderungen informieren, die hier inbezug von Verwendung von einzelnen Personen notwendig werden. (…)“