Ilse Stöbe – Eine Annäherung
Ilse Stöbe (1911-1942) arbeitete im Auswärtigen Amt in Berlin und hat 1940/1941 die von dem Legationsrat Rudolf von Scheliha erhaltenen vertraulichen Informationen – vor allem zum bevorstehenden Überfall auf die Sowjetunion – an den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst weitergeleitet. Als die Gestapo den Namen von Ilse Stöbe in einem Funkspruch aus Moskau entdeckte, wurde sie am 12. September 1942 im Rahmen des Fahndungs- und Ermittlungskomplexes »Rote Kapelle« festgenommen, Rudolf von Scheliha sieben Wochen später. Beide wurden am 14. Dezember vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet.
Zum ersten Mal erscheint eine Ilse Stöbe gewidmete Publikation, befreit von Mythen und Legenden des Kalten Krieges in West und Ost. Der Historiker Hans Coppi beschreibt unter Nutzung zahlreicher bisher nicht bekannter Quellen das Leben Ilse Stöbes und ihren Widerstand gegen das Naziregime. Die Literatur- und Politikwissenschaftlerin Sabine Kebir befasst sich mit der Rezeption Stöbes durch ihre Zeitgenossen Theodor Wolff und den Verleger Helmut Kindler. Die Autoren berichten über die Faszination einer außergewöhnlichen Frau und gehen den Ursachen der Fehlinterpretationen von Ilse Stöbe in beiden deutschen Staaten nach.
*Das Veranstaltungsbild ist vom Buchsover „Ilse Stöbe: Wieder im Amt“ entliehen. Das Buch ist eine Publikation der Rosa-Luxemburg-Stiftung und beim VSA-Verlag erhältlich.
Erstellt am: 7.11.2014
zuletzt geändert am: 20.01.2016
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