Die Meshrabpom-RUS wird gegründet

03. Januar 1924
chronik  

Moskau: Die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) und das Moskauer Filmstudio RUS schließen einen Vertrag für die gemeinsame Filmproduktions- und -vertriebsfirma Meshrabpom-Rus. Für ihre Hungerhilfe setzen IAH und Komintern schon 1921 auf den Einsatz filmischer Mittel. Seit Juli 1922 besitzt die IAH eine eigene Filmstelle. Sie schafft sich Vorführgeräte und Filmautos an. In der Sowjetunion wächst Meshrabpom-Rus (ab 1926: Meshrabpom-Film) nach dem staatlichen Goskino zum zweitgrößten Filmstudio. Bis zu seiner Zerschlagung 1936 gehen aus seiner Produktion knapp 600 Filme hervor. Darunter sind kleinere Animations-, Agitations- und Dokumentarstreifen, aber auch – und mit viel nachhaltigerer Wirkung – russische Revolutionsfilme mit epochemachender Filmästhetik und abendfüllende Unterhaltungsfilme als cineastische Meilensteine. Diese bewegten Bilder der IAH sind es, die einem neugierigen Publikum der Weimarer Republik erst die Not und dann die Vorstellungen vom Leben im Neuen Russland anschaulich machen.