Die Preisträger*innen der Kunstwettbewerbe 2018

31. August 2018

 

Various & Gould, Current, Collage aus der Serie Rabotniki, 2017

Wir präsentieren euch die Gewinnerinnen und Gewinner unserer diesjährigen Wettbewerbe in den Kategorien Film, Foto und Collage, die unter dem Motto steht Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.

Nehmt Zeitungen, nehmt Scheren -Preis

1. Platz:

Der Hauptpreis ging an das Künstler-Duo Various & Gould für ihre seit 2009 fortlaufende Serie „Rabotniki“. Sie besteht vor allem aus figürlichen Siebdruck-Collagen, die im Geiste von Dada und Surrealismus stehen. Sie entwerfen Szenen, in denen Erfahrungen von Nähe, Distanz und Entwurzelung poetisch verarbeitet werden und die Grenze zwischen Realem und Phantastischem verschwimmt. Sie erhalten 2.000€.

Various & Gould, Heroes, Collage aus der Serie Rabotniki, 2017

2. Platz:

1.500€ gehen an Fabian Knöbl für seinen Papierschnitt „Good News“. Aus Belanglosigkeiten und Nebensächlichen wird der Blick auf das Fehlende gerichtet.

Fabian Knöbl, Good News, seit 2015

3. Platz:

Guy Königstein erhält den dritten Platz für seine Arbeit „Randbow“ und erhält 750€. Im Mittelpunkt steht die Kompromittierung von Bewegungen durch Kapitalismus am Beispiel von Süd-Afrika und dem Erbe Nelson Mandelas.

Guy Königstein, Randbow, 2016

3. Platz:

750€ erhält Ipkyu Jang für die Arbeit „ein Stück Papier“, in der Geld als Objekt des Glaubens verhandelt wird.

Ipkyu Jang, ein Stück Papier, 2017

Foto als Waffe -Preis

1. Platz:

Unseren Fotowettbewerb 2018 hat Sebastian Wells mit seiner Fotoserie „WAR GAMES“ gewonnen. Sie zeigt den vom King Abdullah II Special Operations Training Center veranstalteten jährlich stattfindenden einwöchigen Wettbewerb für Spezialeinheiten von Polizei und Militär – die „Annual Warrior Competition“. Teams aus aller Welt treten hier zu einer kommerzialisierten und eventisierten Inszenierung des Anti-Terror-Kampfes an. Dabei gerät Demut vor der Realität, der Realität von Kriegen und Töten vollkommen in Vergessenheit. Sein Preisgeld beträgt 2.000€.

2. Platz:

Julius Schreiner konnte mit seiner Fotoserie „Silent Agents“ überzeugen, in der er stadtplanerische Mittel ins Visier nimmt, die Armut und Obdachlosigkeit aus dem Stadtbild entfernen, um im (vermeintlich) öffentlichen Raum saubere, sichere Konsumumgebungen zu schaffen. Die Serie ist in London, Paris, Innsbruck und Hamburg entstanden. Er erhält 1.500€.

3. Platz:

1.000€ bekommt Agata Guevara für ihre Serie „In Limbo“ über den Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-EP1 aus der Sicht ehemaliger FARC-Kämpfer, die sich nun durch den geplanten Frieden in einer oftmals ungewohnten Lebenssituation wiederfinden. Dabei offenbaren sich die Spaltung in der Gesellschaft und die Fragilität des Friedensvertrages.

4. Platz:

Außerdem vergab die Jury in diesem Jahr einen 4. Preis à 500€ an Marvin Systermans für die Fotoserie „TXL“, die die Beziehung zwischen Flugverkehr, Lebensraum und Stadt kritisch beleuchtet.

Erobert den Film -Preis

1. Platz:

Die Gewinnerin dieses Preises ist Fumiko Kikuchi mit ihrer Videoinstallation „Glück auf“, in der es um Gastarbeiter in Deutschland geht. Hier spiegeln sich vier unterschiedliche Perspektiven verschiedener Generationen ineinander. Sie erhält 2.000€.

(Fumiko Kikuchi, Glück auf, Kurzfilm, 2018, 4 min, Trailer)

2. Platz:

Jannis Alexander Kiefer konnte mit seinem Kurzfilm „Comments“ überzeugen, der einen Blick auf Hasskommentare im Netz wirft und buchstäblich in Szene setzt. Er erhält 1.500€.

(Jannis Alexander Kiefer, Comments, Kurzfilm, 2017, 5 min)

3. Platz:

Hara Shin erhält für das Einkanalvideo „Screen Savior“ den dritten Preis in dieser Kategorie und 1.000€. Der Zuschauer wird auf einen Flug über eine Landschaft mitgenommen, während im Untertitel die Erfahrungen eines ehemaligen US Air Force Drohnen-Piloten zu lesen sind. Nach und nach entwickelt die Landschaft einen dystopischen Charakter und es offenbaren sich Verflechtungen zwischen Überwachung und sozialen, ökonomischen wie politischen Motiven.

(Hara Shin, Screen Savior, Kurzfilm, 2017, 1 min, Trailer)

4. Platz:

Rodrigo Levy, geboren in Brasilien, bekommt für seinen Film „Taroba“ ein Preisgeld von 500€.

(Rodrigo Levy, Taroba, Kurzfilm, 1 min, Trailer)

Die Gewinnerbilder, -filme und -collagen werden im Rahmen des 8. Europäischen Monats der Fotografie, vom 29. September 2018 bis zum 31. Oktober 2018, im Foyer des FMP1 (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin) ausgestellt. Am 29. September laden wir zur Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung ab 19 Uhr ein. Der Eintritt ist frei.