Unter Folter werden Anklagekonstrukte des NKVD vorbereitet

07. Oktober 1937
chronik  

Moskau: Erich Birkenhauer, früherer KPD-Redakteur und Sekretär Ernst Thälmanns, wird in Moskau verhaftet und am 21. Juli 1939 zu 12 Jahren Haft verurteilt. Er sagt aus, Osip Pjatnickij, Vil’gel’m Knorin und Béla Kun hätten eine konterrevolutionäre Gruppe geleitet und Wilhelm Florin habe im Zentralkomitee eine trotzkistische Gruppe angeführt. Dieser Gruppe sollen Franz Dahlem, Fritz Schulte, Hermann Schubert, Erich Birkenhauer, Johannes Knoth-Ander, Hans Kippenberger, Leo Flieg, Herbert Wehner, Anton Switalla, Reinhard Fortu, Günter Reimann und Heinrich Bloch angehört haben. Über Alexander Rado in Genf soll sie mit MÜNZENBERG und der „Neumann-Gruppe“ in Verbindung gestanden haben und Rado soll MÜNZENBERG auch den Kontakt zu Brandleristen, Trotzkisten sowie Ruth Fischer und Arkadi Maslow ermöglicht haben. Birkenhauer schreibt, daß er während der täglichen Verhöre bis zur Bewußtlosigkeit geprügelt worden ist (Wladislaw Hedeler).